Breite Resonanz auf die Empfehlungen des „Forums gegen Fakes“
In der dritten und letzten Online-Beteiligung waren noch einmal alle Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands aufgerufen, sich einzubringen. Diesmal standen die finalen Empfehlungen des Bürgerrats, aufgeschlüsselt in 28 konkrete Maßnahmen, zur Abstimmung.
Die 28 Maßnahmen hatte der Bürgerrat in intensiver neuntägiger Arbeit entwickelt. Ziel der Online-Abstimmung war es, der breiten Bevölkerung eine klare Stimme zum Umgang mit Desinformation zu geben – diese Stimme wurde genutzt! Die finalen Empfehlungen zum Umgang mit Desinformation stoßen auf große Resonanz in der Bevölkerung: 216.534 Teilnehmende stimmten 623.048-mal über 28 Maßnahmenvorschläge des Bürgerrats „Forum gegen Fakes“ ab.
Positive, aber differenzierte Bewertung
Die Bürgerinnen und Bürger bewerteten die Empfehlungen überwiegend positiv, jedoch differenziert. Jede empfohlene Maßnahme erhielt mehr Zustimmung als Ablehnung, jedoch keine mehr als 75 Prozent Zustimmung. Großen Anklang fanden vor allem Maßnahmen, die auf eine erhöhte Transparenz von Informationen und medialen Inhalten abzielen und den Menschen ein besseres Verständnis darüber ermöglichen, woher Informationen stammen. Beispielsweise erhielt die Kennzeichnung von Inhalten, die durch künstliche Intelligenz erstellt wurden, 73 Prozent Zustimmung.
Maßnahmen, die sich auf das Nutzungsverhalten Einzelner beziehen, bekamen tendenziell niedrigere Zustimmung. Zum Beispiel erhielt die Maßnahme „Man sollte User über eine Bedenkzeit vor die Wahl stellen, ob sie Posts mit vermeintlicher Desinformation veröffentlichen wollen“ 48 Prozent Zustimmung.
Klar zu erkennen ist: Die meisten im Land sprechen sich dafür aus, dass Politik wie auch Plattformbetreiber, Medien und Zivilgesellschaft das Thema Desinformation aktiv angehen und Lösungen erarbeiten.
Die Online-Abstimmung der Bürgerinnen und Bürger wie auch der ausführliche Empfehlungskatalog des Bürgerrats „Forum gegen Fakes“ werden in Form eines Bürgergutachtens verschriftlicht, am 12. September an Bundesministerin Nancy Faeser übergeben und mit Akteuren aus Politik, Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutiert. Für das Bundesinnenministerium bildet das Bürgergutachten einen wichtigen Input direkt aus der Bevölkerung für die Erarbeitung der Strategie der Bundesregierung zum Umgang mit Desinformation.
Zum Abschlussbericht der dritten Phase der Online-Beteiligung.